CO2-Emissionen &
Biodiversitätsverlust
kompensieren
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Wenn wir unseren sozialen und wirtschaftlichen Wohlstand auch in Zukunft sichern wollen, müssen wir heute beginnen in die Regeneration einer intakten Natur zu investieren!
Im Gegensatz zu dem weitgehend bekannten CO2e-Kompensationsmodell, bei dem Großunternehmen zum Kauf von CO2e-Zertifikaten verpflichtet werden, um die durch ihre wirtschaftlichen Wertschöpfungsprozesse verursachten Treibhausgasemission zu kompensieren, existierten für Biodiversitätsverluste noch keine verursachergerechte Kompensationsmodelle.
Unser auf stetiges Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem basiert auf der Regel:
"Ökonomische Gewinne zugunsten weniger zu privatisieren und eventuelle Schadkosten zu sozialisieren".
D.h. Unternehmen profitieren von der nahezu kostenfreien Extraktion planetarer Ressourcen. Die Folgekosten der Klimakrise, von Luft- und Wasserverschmutzung, von Hochwasser-, Erosion- und Dürreschäden und des Biodiversitätsverlusts inkl. Artensterben werden jedoch von der Allgemeinheit getragen.
Für die Nutzung insbesondere aber die Ausbeutung, Degradierung, Schädigung oder Zerstörung von Naturkapital müssen daher verursachergerechte Kompensationsleistungen festgeschrieben werden. Ausgleichszahlungen jener Unternehmen, welche die planetaren Ressourcen kostenlos zur eigenen Gewinnerzielung nutzen.
Das muss dringend geändert werden, um unseren Folgegenerationen eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft zu sichern!
Beispielgebend für die "Inwertsetzung" der Biodiversität als Summe der Vielfalt aller Arten, aller Gene und aller Ökosysteme könnte das Modell der Bepreisung von CO2-Emissionen und deren monetäre Kompensation für zweckgebundene Projektfinanzierungen zur Eindämmung des Klimawandels herangezogen werden.
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina 2020: „Globale Biodiversität in der Krise")
Als BIODIVERSITÄTS-ZERTIFIKATE verbrieft könnte so zweckgebundenes Kapital zur Finanzierung ausgewählter Naturschutzprojekte, zum Erhalt und zur Wiederherstellung der heimischen Biodiversität geschaffen werden.
Insbesondere bei Übernutzung, Ausbeutung, Degradierung, Schädigung oder Zerstörung von "NATURKAPITAL" sind verursachergerechte, geldwerte Kompensationsverpflichtungen bzw. Ausgleichszahlungen die einzige Möglichkeit, die Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik zum Handeln zu bewegen und den rasanten Biodiversitätsverlust zu stoppen, zumindest aber einzudämmen.
Erste nationale und internationale Projekte zum Schutz der biologischen Vielfalt finanzieren Ihre Projekte durch die Emission von BIODIVERSITÄTS-ZERTIFIKATEN. Durch Investionen in "BIODIV-CERTs" es sowohl allen Wirtschaftsunternehmen (Produktionsbetriebe und Dienstleister), Finanzinstituten und auch Privaten treibenden möglich, freiwillig und zweckgebundenen eine KOMPENSATIONSZAHLUNG für den Erhalt von Ökosystemleistungen zu leisten, um so den ökonomischen Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu sichern.
Das Wohlergehen der Menschen hängt von intakten, gut funktionierenden Ökosystemen und der zur Verfügungstellung der Ökosystemleistungen ab. Sie liefern Sauerstoff zum Atmen, sauberes Wasser, Nahrungsmittel, Grundstoffe für Medikamente, Industrierohstoffe und sind Speicher für Klimagase, Vorbilder für technische Lösungen und vieles mehr. Dazu kommen eine Reihe kultureller Leistungen, die die Lebensqualität maßgeblich erhöhen.
Die uns von der Natur bereitgestellten Ressourcen und Ökosystemleistungen wurden bisher als selbstverständlich betrachtet und meist gratis genutzt. In den letzten Jahrzehnten haben wir die natürlichen ReservenNatur ausgebeutet Raubbau Doch die Folgen des Biodiversitätsverlustes, die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und die Degradierung von Ökosystemen werden immer häufiger sicht- und spürbar.
Der Wegfall von lebenswichtigen Ökosystemleistungen (ÖSL) ist oft schwer und meist nur zu hohen Kosten auszugleichen. Diese Kosten, die sich vor allem volkswirtschaftlich niederschlagen, werden derzeit sozialisiert also auf die Gesellschaft abgewälzt und sind so von der Allgemeinheit zu tragen.
Die vielfältigen ÖSL der Natur sind aber auch eine wichtige Voraussetzung für die wirtschaftliche Prosperität unserer Gesellschaft. Sie sind die Grundlage für unsere ökonomischde Existenz und das Wohlergehen der Menschen und die Basis für beinahe alle wirtschaftlichen Wertschöpfungsketten.
So birgt die biologische Vielfalt u.a. ein enormes Innovationspotenzial, etwa bei der Erforschung neuer Medikamente und industrieller Rohstoffe. Sie ist Vorbild für technische Entwicklungen (Bionik) und nicht zuletzt dient sie als genetische Ressource zur langfristigen Sicherung unserer Ernährung.
Allerdings wird diese Erkenntnis sowohl in privatwirtschaftlichen als auch öffentlichen Entscheidungen selten berücksichtigt, weil den meisten Entscheidungsträgern die Relevanz dieser, von der Natur gratis bereitgestellten Ökosystemleistungen als Grundvoraussetzung des ökonomischen und sozialen Wohlergehens der Menschheit nicht bewusst ist.
So ist auch bei vielen Wirtschaftstreibenden das Bewusstsein für den unerlässlichen Erhalt der Biodiversität und der Ökosystemleistungen (ÖSL) noch unzureichend gefestigt. Dies hängt u.a. damit zusammen, dass Unternehmen die negativen und manchmal sogar verheerenden Auswirkungen ihres Kerngeschäfs auf die Biodiversität gar nicht kennen.
Erste nationale und internationale Projekte zum Schutz der biologischen Vielfalt finanzieren Ihre Projekte durch die Emission von BIODIVERSITÄTS-ZERTIFIKATEN. Durch Investionen in "BIODIV-CERTs" es sowohl allen Wirtschaftsunternehmen (Produktionsbetriebe und Dienstleister), Finanzinstituten und auch Privaten treibenden möglich, freiwillig und zweckgebundenen eine KOMPENSATIONSZAHLUNG für den Erhalt von Ökosystemleistungen zu leisten, um so den ökonomischen Erfolg des Unternehmens nachhaltig zu sichern.
Überschrift 5
Übersicht über Methoden zur Bewertung von Ökosystemleistungen (von Nele Lienhoop)
Preisbasierte Methoden - direkte Marktpreise
Hier werden die direkten Preise, die für Ökosystemleistungen am Markt zu zahlen sind, für die Bewertung herangezogen. Marktpreise sind i.d.R. nur für Versorgungsleistungen verfügbar (Produkte der Land-, Forst- und Energiewirtschaft, der Fischerei usw.).
Beispiel: Der Holzumsatz als Wertmaßstab für die Rohstoffproduktionsleistung eines Waldes (Versorgung der Gesellschaft mit dem Rohstoff Holz).
Kostenbasierte Methoden Ersatzkosten
Diese Methode betrachtet die Kosten, die aufgebracht werden müss(t)en, um eine Ökosystemleistung technisch zu ersetzen. Hier ist also der Marktpreis des technischen Substituts bzw. Äquivalents die entscheidende Größe.
Beispiel: Die Kosten von Aquakulturanlagen als Maßstab für den Habitat-Wert eines natürlichen Gewässerökosystems zur Fischproduktion.
Vermeidungskosten
Für diesen Bewertungsansatz sind die Kosten relevant, die durch negative Umwelteinflüsse entstehen (können) und die durch Ökosystemleistungen vermieden werden. Hier ist der Marktpreis des potenziellen Schadens die entscheidende Größe.
Beispiel: Die (potenziellen) Kosten von Hochwasserschäden als Wertmaßstab für die Hochwasserschutzleistung einer natürlichen Auenlandschaft.
Opportunitätskosten
Bei diesem Ansatz werden die im Zuge der Bereitstellung von Ökosystemleistungen entgangenen wirtschaftlichen Erträge (die Kosten des Verzichts auf die beste Alternative) als Basis für die Bewertung herangezogen. Somit ist bei diesem Ansatz der Ertrag aus der besten alternativen Ökosystemnutzung die entscheidende Größe.
Beispiel: Die wirtschaftlichen Erträge, die mit einem Flussausbau zur Steigerung des Binnenschiffverkehrs realisiert werden könnten, auf die aber verzichtet wird, um einen guten ökologischen Gewässerzustand und die daran knüpfenden Ökosystemleistungen zu sichern, als Maßstab für den Wert dieser Leistungen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass der Nutzen der realisierten Option mindestens den Kosten des Verzichts auf die Alternativoption entsprechen muss, denn ansonsten würde man die Alternative realisieren
Kompensation von Biodiversitätsverlusten
Hauptmechanismus
Kompensationsmaßnahmen sind ein freiwilliges oder verpflichtendes Instrument für Unternehmen, um unvermeidbare negative Auswirkungen auf ein Ökosystem durch die Finanzierung von Wiederherstellungsmaßnahmen an anderer Stelle auszugleichen („Offsetting“).
Potenzial zur Erhaltung der Biodiversität: Was kann erreicht werden?
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Eine Kompensation ist dann sinnvoll, wenn ein Eingriff als unvermeidlich erachtet wird und die gleichen Ökosystemfunktionen in einem ähnlichen räumlichen Kontext bereitgestellt werden können.
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Sie ist besonders dann effektiv, wenn die Verlagerung bzw. Wiederherstellung von Lebensräumen für den Schutz der betroffenen lokalen Arten geeignet ist und die zu kompensierenden Auswirkungen mit einer standardisierten Methode messbar sind.
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Meist betreffen Ausgleichsmechanismen Landumnutzungen wie die Versiegelung durch den Bau von Infrastruktur oder Siedlungen, aber sie könnten auch auf die Auswirkungen von Ackerbau und Ressourcenextraktion ausgedehnt werden.
Schutzmaßnahmen: Was ist zu beachten?
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Im Unterschied zu Kohlenstoffemissionen ist die Biodiversität an lokale Gegebenheiten gebunden und es besteht kein einfacher Bezug zu einer globalen messbaren Größe.
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Wird die Entscheidung für Kompensationsmaßnahmen in Erwägung gezogen, sollte die Hierarchie der Schadensminderung befolgt werden:
1) Vermeidung,
2) Minimierung,
3) gleichartige und gleichwertige Wiederherstellung vor Ort
4) Ersatzmaßnahmen andernorts. -
Die Idee der gleichartigen und gleichwertigen Wiederherstellung vor Ort ist wichtig, damit Ausgleichsmaßnahmen der Einzigartigkeit lokaler Ökosysteme Rechnung tragen.
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Weitere wichtige Grundsätze für die Finanzierung von Wiederherstellungsprojekten sind die Übereinstimmung mit Schutzzielen und Ausweisungsgründen von Schutzgebieten sowie der räumliche Bezug im Falle von Umsiedlungen.
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Schließlich ist auch die zeitliche Komponente zu berücksichtigen: Es müssen alternative Lebensräume vorhanden sein, bevor der ursprüngliche
Externe Kosten bzw. negative Externalitäten sind negative Auswirkungen auf die Biodiversität, die sich nicht in aktuellen Marktpreisen widerspiegeln und daher bei den wirtschaftlichen Entscheidungen der Verursacher nicht berücksichtigt werden.
Sie können z. B. durch Aktivitäten entstehen, die zu einer Übernutzung oder Verschmutzung von Ökosystemen führen (siehe Kapitel 4) und sich auf die Biodiversität insgesamt auswirken.
Diese Kosten, die derzeit implizit die Gesellschaft trägt, sollten in die wirtschaftliche Entscheidungsfindung integriert und „internalisiert“ werden. Als Vorbild könnte die Bepreisung von CO2-Emissionen und deren monetäre Kompensation für zweckgebundene Projektfinanzierungen zur Eindämmung des Klimawandels sein.
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina (Hrsg.) 2020: „Globale Biodiversität in der Krise – Was können Deutschland und die EU dagegen tun?“ Diskussion Nr. 24, Halle (Saale).
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Die Natur erbringt wertvolle
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materielle (z.B. Lebensmittel),
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regulierende (z. B. Regulierung des Klimas und Bestäubung) und
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immaterielle Beiträge (z. B. Lernerfahrungen und Inspiration)
für die Menschen (Abbildung SPM.2).
Diese Beiträge sind von wesentlichem Belang für die Lebensqualität der Menschen, da diese jeweils einen erheblichen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Wert darstellen (allgemein anerkannt)2 {2.3.5
Die Beiträge der Natur für die Menschen, darin inbegriffen die Ökosystemleistungen, sind von wesentlicher Bedeutung für ihren Lebensunterhalt, für die Wirtschaft und für eine gute Lebensqualität;
entsprechend sind sie Voraussetzung für die Erhaltung des menschlichen Lebens auf der Erde.
Die Natur hat einen erheblichen wirtschaftlichen und kulturellen Wert für die Gesellschaften der Welt. Sie trägt bspw. zur menschlichen Gesundheit bei, indem sie u.a. Rohstoffe für die Herstellung von Arzneimitteln liefert, Lebensmittel für eine abwechslungsreiche Ernährung bietet und durch Grünflächen die Erhaltung der geistigen und körperlichen Gesundheit unterstützt.
MEDIANWERTE wichtiger regulierende Ökosystemleistungen sind unter anderem
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die Regulierung der Süßwassermenge und -güte 1.965 $ pro Hektar pro Jahr,
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die Erhaltung natürlicher Lebensräume (765 $ pro Hektar pro Jahr),
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die Regulierung des Klimas (464 $ pro Hektar pro Jahr) und
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die Regulierung der Luftqualität (289 $ pro Hektar pro Jahr)
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die Bestäubung ????
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die Bodenbildung (Humus) ???
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die Hochwasserregulierung und Erossionsschutz ???
(IPBES - Regionales Assessment 2016-2018 - BIOLOGISCHE VIELFALT UND ÖKOSYSTEMLEISTUNGEN IN EUROPA UND ZENTRALASIEN)